Künstliche Intelligenz und Chancen digitaler Medien und KI-Bildgenerierung für den kreativen Schaffensprozess

Möchten Sie sich auf trendigen Webseiten inspirieren lassen, innovative Bildwelten selbst entwickeln und erfahren, wie Sie dazu künstliche Intelligenz (KI) einsetzen können? Es lohnt sich zu lernen, das Potenzial Ihres Computers und relevanter Online-Angebote voll auszuschöpfen. Denn so kann mit Fantasie, Neugier und neuer Technologie eine inspirierende visuelle Kommunikation entstehen.

Künstliche Intelligenz steht für Computersysteme, die Aufgaben erledigen können, die menschenähnliche Intelligenz erfordern. Bisher werden KI-Tools in der visuellen Kommunikation vor allem …

  • zum Generieren von Bildern,
  • für ein Processing von Infografiken und flexiblen Erscheinungsbildern sowie
  • zum Erstellen von simplen Drucksachen verwendet.

Wie nutzt man Bildgeneratoren und was sind „Prompts“?

Von der Idee zum Bild

Das Innovative an dieser Technik ist, das Künstliche Intelligenz Sprache und Bild zusammenbringt. Dabei wird auf gigantische digitalisierte Datensätze zurückgegriffen, um scheinbar Neues zu erschaffen.

Wie erstellen Sie KI-generierte Bilder?

Sie geben Ihre Bildideen dem Bildgenerator als möglichst präzise Anweisungen per Texteingabe (den sogenannten „Prompts“) ein. Die KI wertet dann diese Textbefehle aus, analysiert die Schlagworte und generiert daraus auf Grundlage seiner Datenbank einen oder meist gleich mehrere alternative Bildvorschläge. Dabei werden sogar Kameraeinstellungen mit z. B. Unschärfen berücksichtigt.

Prompts konstruieren: Prompt Crafting

Wenn Sie noch nicht genau wissen, wie möglichst exakte Text-zu-Bild-Spracheingaben vorgenommen werden, eignen sich zum Einstieg Plattformen wie

Denn sie zeigen zu jedem Bild den zugehörigen Prompt an. Zudem gibt es weitere Tools zum Erstellen verbesserter Prompts wie

Neuer Beruf: Prompt Engineer

Sie verfügen über eine besondere crossmediale Kompetenz und formulieren Bilder, Sounds und z. B. animierten Content in Text. Sie setzen dabei Ideen um, indem sie effiziente Tools auswählen, um mit möglichst wenigen Prompts ein genaues Ergebnis zu erzielen. Dabei gilt es, Ideen auf das Wesentliche zu reduzieren. Dazu müssen sowohl die sprachlichen Ebene als auch die verschiedenen semiotischen Bedeutungen eines Wortes berücksichtigt werden. Danach gilt es mit geschultem Stilempfinden den KI-Output zu sortieren, Potenziale zu erkennen und zu entscheiden, wo auch mal nachbearbeitet werden muss. Mit diesen Fähigkeiten gelten Prompt Engineers als Schnittstelle zwischen Strategie, Art Direction und KI.

KI-Bilder mithilfe der besten Bildgeneratoren erstellen lassen

Midjourney: Das bekannteste Tool zur KI-gestützten Bilderstellung

Mit diesem KI-Angebot lassen sich fast alle Bilder erstellen, die Sie sich vorstellen können. Midjourney gilt als z. Zt. ausgereiftester Text-zu-Bild-Generator, ist aber etwas komplizierter zu nutzen und zudem kostenpflichtig. Um Midjourney sinnvoll einsetzen zu können, sollten Sie über etwas Erfahrung mit KI, im Grafikdesign und in der Fotografie verfügen. > midjourney.com

Unter „/settings“ lässt sich der Remix-Modus aktivieren und „variation“- in „remix“-Aufträge umwandeln. Dies ermöglicht es, die Prompt-Texte und Einstellungen der Variation nach Belieben zu verändern. So können Sie die präferierten Szenen gezielt in eine gewünschte Stilrichtung, Lichtstimmung oder Farbigkeit verändern.

Was sind die Alternativen für teils sogar noch kostenlose KI-Bildgeneratoren?

Probieren Sie doch einfach mal Folgendes bei den z. T. noch kostenfreien Text-zu-Bild-Generatoren aus und geben folgenden Text in das Prompt-Textfeld ein: „Generiere ein fotorealistisches Bild mit einem blauen Leguan auf einem pinken Surfbrett.“

Adobe Firefly: KI-Tools werden in Creative Cloud integriert

Adobes könnte seine Marktpräsenz nutzen, um KI-Angebote anderer Wettbewerber zu überflügeln. Adobe kann auch gleich mehreren KI-Tools unter dem „Familiennamen“ firefly.adobe.com mit hoher Funktionalität und Usability bieten, die in die Creative Cloud integriert wurden. Ein großer weiterer Vorteil für Nutzende, die durch jahrelanges Arbeiten mit Adobe Programmen gut vertraut sind, ist: Sie müssen sich nicht erst an neue Programme gewöhnen. Alle CC-Abonnenten können bereits das Tool „Generative Fill“ in der Betaversion ausprobieren. Zu den in den Apps integrierten Funktionen zählen etwa:

Inhaltsbasiertes Füllen mit Adobe Photoshop

Mit dieser Funktion lassen sich unkompliziert Arbeitsflächen erweitern und die leeren Flächen generativ füllen. Wird dabei kein Prompt (Eingabephrase) eingegeben, erweitert Photoshops Künstliche Intelligenz die Inhalte angepasst an den Umraum des vorhandenen Inhalts. Hier finden Sie Tutorials zu folgenden Themen bei Adobe:

> Freistellen und mit inhaltbasierter Füllung ausrichten.
> Eine Person aus einem Foto entfernen

Composings in Adobe Photoshop und Illustrator

Dazu wird ein gewünschter Bereich ausgewählt. „Firefly“ erstellt dann mittels Text-zu-Bild-Prompt drei Varianten. In Illustrator in einem etwas verringertem Funktionsumfang. Die generierten Elemente werden jeweils auf einer eigenen Ebene angelegt und lassen sich so gut weiterbearbeiten. Für diese Ebenen können mit Prompts mehrere Varianten erstellt und Elemente hinzugefügt werden. Nicht jede Operation wirkt dabei überzeugend. Aber je genauer der Prompt ist, desto besser wird das Ergebnis. Toll ist, dass zumeist schon automatisch beim Generieren die Lichtrichtung und -farbe berücksichtigt wird und weitere Fotofilter zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie hier bei Adobe:

> Generative Füllung in der Photoshop (Beta)-Desktop-App

Zu den weiteren Funktionen zählen die Neugestaltung und visuellen Änderungen von Vektorgrafiken sowie Muster über Textbefehle. Und die Möglichkeit der Bildgenerierung aus Handskizzen oder fertigen 3D-Modellen.

Geplant ist zudem, dass User direkt mit ihren eigenen Werken das KI-Modell von Adobe Firefly trainieren können. So kann ein individueller Stil oder auch das Branding des Auftraggebers berücksichtigt werden. Diese Daten sollen aber niemals in die allgemein zugänglichen Firefly-Daten einfließen.

Adobe arbeitet mit den Nutzerdaten in der Creative Cloud 

Adobe behält sich das Recht vor, die im Creative-Cloud-Konto gespeicherten Daten seiner Kunden zu analysieren. Damit sollen Produkte und Dienste verbessert und weiterentwickelt werden. Zudem kann Adobe mit den Nutzer-Daten aber auch seine generativen KI-Tools trainieren. Die voreingestellte Zustimmung zu diesen Analyse-Zwecken lässt sich übrigens auch widerrufen.

Zu bedenken ist auch: Wenn Sie Ihre kreativen Werke auf Ihrer Webseite, privaten Plattformen oder Clouds hosten, lernen damit jene Künstlichen Intelligenzen, die zunehmend auch Ihre Arbeit als Designerin und Designer, Fotografin und Fotograf übernehmen wollen. Übrigens lassen sich Webseiten mit Firewalls vor Bots schützen.

Ungeklärte Rechtslage und Risiken mit KI-erzeugten Bildern

Data-Mining – um künstliche Intelligenz zu trainieren

Die KI arbeitet nur deshalb so effizient, da sie von bestehenden Werken gelernt hat. Das ist sowohl in den USA unter der Fair-Use-Doktrin als auch nach der europäischen DSM-Richtlinie, die in Deutschland im § 44b Urheberrechtsgesetz geregelt ist, erlaubt. Damit ist ein Text- und Data-Mining vergütungsfrei für kommerzielle Anwendungen gestattet. In mehreren Ländern laufen aber dennoch Klagen von Künstlern und Designern, weil ihre Artworks ungefragt und unbezahlt für das Training von KI-Modellen genutzt werden. Die Rechtslage scheint noch unklar.

Lassen sich KI-generierte Bilder gefahrlos für kommerzielle Zwecke nutzen? 

Wenn es etwa um Urheber-, Persönlichkeits- oder Markenrechte geht: Mit diesen Fragen beschäftigen sich aktuell viele nationale und internationale Gerichte, die sich mit der Erstellung KI-generierter Bilder befassen.

Besteht überhaupt ein Urheberrecht an KI-generierten Werken?

Um diese Frage beantworten zu können, ist zu klären, ob die KI autonom (d. h. ohne wesentlichen Anteil eines Menschen etwas kreiert) oder ob sie nur als Werkzeug eines Menschen eingesetzt wird. Nun ist zu diskutieren, inwiefern KI-Nutzenden durch ihre Prompts Urheberrechte zugestanden werden können.

Nach gegenwärtigem Recht kann übrigens eine KI keine Urheberrechte geltend machen, da Maschinen nicht rechtsfähig sind. Wenn es keinen Urheber gibt, gilt ein Werk als gemeinfrei. Also jeder könnte es nutzen.

KI-genierte Bilder als Plagiate wegen Urheberrechtsverletzungen

Kritisch wird es besonders dann, sollte ein generiertes Bild einem echten, bereits vorhandenen Kunstwerk zu ähnlich sein. Denn das könnte als Plagiat eingestuft werden. Deshalb ist abzuraten, KI-generierte Bilder in kommerziellen Werbekampagnen, etwa für Plakate und Anzeigen, zu verwenden.

Verletzte Persönlichkeitsrechte

Darunter ist zu verstehen, wenn in KI-generierten Bildern abgebildete Personen echten Menschen zu ähnlich sehen. Auch das könnte bei einer kommerziellen Verwendung bei einer erfolgreichen Klage teuer werden.

Wie Software-Unternehmen mehr rechtliche Sicherheit bieten wollen

Hier Beispiele zweier Anbieter von KI-gestützter Bilderstellung

Adobe

Der Softwareanbieter kann beim Training seiner KI auf das Material der hauseigenen Bilddatenbank Adobe Stock zurückgreifen. Adobe verspricht dabei, Urheberrechte zu respektieren. Mit einem Kompensationsmodell sollen Fotografinnen und Fotografen honoriert werden, das sich nach Anzahl und Nutzung der Bilder richtet.

Ergänzt wird der Datenpool aus Bildern mit freier Nutzungslizenz, deren Urheberrecht bereits abgelaufen ist. Auch für weitere rechtliche Fragen bietet Adobe Lösungen:

  • Informationen zu Urhebern: Zu jedem Bild sollen Metadaten angefügt werden.
  • Markenrechte und Persönlichkeitsrechte: Es soll nicht möglich sein, per Prompt geschützte Markenprodukte und bekannte Personen in Bilder einzufügen.

Zusammen mit z. B. Microsoft, Intel und die BBC möchte sich Adobe in der Content Authenticity Initiative z. B. für den Schutz von Urheberrechten einsetzen.

Shutterstock

Mit der eigenen KI und den Bildern des Stockanbieters wurde die Plattform trainiert. So bietet Shutterstock den Bildnutzern den Vorteil, dass sie einen Vertragspartner haben, den sie in Haftung nehmen können, sollten Rechte Dritter, wie z. B. Urheberrechte, verletzt werden.

Kann eine Künstliche Intelligenz kreativ sein, und was ist mit Serien KI-generierter Bilder?

Wie groß ist die Fähigkeit der KI zu echter Kreativität? 

KI gilt als ein Tool, das Gestaltungsprozesse unterstützen kann. Aber ihr schöpferisches Potential und ihre Gestaltungskraft sind aktuell begrenzt. Auch ist das Vermögen der KI als neue digitale Inspirationsquelle noch überschaubar. Denn die Künstliche Intelligenz ist ein modernes, unterstützendes Tool, das auf dem Prinzip der größtmöglichen statistischen Erwartbarkeit beruht, um neue Bilder zu erstellen. Statistiken und Algorithmen lassen sich aber eher keiner menschlichen Eigenschaften wie kreativ oder inspirierend zuschreiben. Aus Sicht des Medienwissenschaftlers Dr. Peter Podrez lässt sich über das Konzept einer ‚digitalen Kreativität‘ nachdenken, mitsamt ihrer Funktionslogiken, Ähnlichkeiten und Unterschieden zu anderen Formen der Kreativität. Aber die Technologien entwickeln sich eben auch ständig weiter …

Motivserien mittels KI sind bisher schwer erstellbar 

Eine zusammenhängende Geschichte mittels einer Reihe von Bildern in einem einheitlichen Look zu erzählen, ist bisher kaum möglich. Die Wiederholbarkeit von KI-generierten Bildern ist häufig Glückssache. Das Problem besteht darin, durch Prompts abgebildete Personen sowie Innen- und Außenansichten stiltechnisch auf einen Nenner zu bringen. Am kritischsten sind dabei die Gesichter.

Erstellen von Printmedien über flexible Templates

Mit ein paar Klicks werden mithilfe Künstlicher Intelligenz und dynamischer Designvorlagen zahlreiche Designvariationen generiert. Ob für Flyer, Anzeigen, Banner, Grafiken. Dafür werden nach ein paar von Nutzern getätigten Auswahlmöglichkeiten riesige Datenmengen verarbeitet, um mehr oder weniger maßgeschneiderte Layouts zu liefern.

ChatGPT

Mit der Künstlichen Intelligenz von ChatGPD können Nutzende über textbasierte Nachrichten und Bilder kommunizieren. Der Chatbot generiert komplexe und natürlich klingende Antworten und funktioniert z. B. zum Brainstorming gut. Zudem eignet es sich dazu, Schlüsselworte zu finden und liefert zusätzlich Aspekte zu Fragestellungen, auf die man selbst sonst kaum kommt oder die mühevoll recherchiert werden müssten.

Social Media Networks

Auf folgenden Webseiten lässt sich gut nach hervorragenden visuellen Projekten als Anregung suchen:

  • Behance (Kreative Portfolios)
  • Pinterest (Online-Pinnwand für Grafiken und Fotografien)
Kreatives

Falls Sie mehr über unsere kreativen Projekte erfahren möchten ...

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