Neue Trends, Impulse, Stile und Themen in Fotografie und Bildbearbeitung

Social Media bleibt ein bedeutender Motor, wenn es darum geht, Trends in der Fotografie weiterzuentwickeln. Denn die Sozialen Netzwerke ermöglichen das schnelle Verbreiten neuer Impulse, Stile und Themen. Megatrends sind zur Zeit beispielsweise Aktivismus, Gender Shift, Frauenrechte, Diversity, Nachhaltigkeit und Konnektivität. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung oder der Umsetzung individueller Lebenskonzepte spiegelt sich häufig in den Motiven wider – aber auch in der umgekehrten Richtung: dem Entfliehen der Realität in eine Märchen- und Fantasiewelt.

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Surreale Nouveau Spirituality – der Gen Witch

Die zunehmenden Unsicherheiten des 21. Jahrhunderts lassen die Sehnsucht nach Magischem, Mystischem und Übernatürlichem wachsen. Besonders jüngere Menschen neigen dazu, nach Antworten auf existenzielle Fragen im Spirituellen zu suchen. Aber anders als in der psychedelischen New-Age-Bewegung der 1960er, geht es nun in der „Nouveau Spirituality“ weniger darum, eine Gegenkultur zu entwickeln. Die neue Strömung zeigt sich eher als eine DIY-Spiritualität von Menschen, die in der Konsumgesellschaft verankert sind. Es wird sich aus verschiedenen Religionen, Kulturen und Praktiken das zusammengestellt, was zur individuellen Bewusstseinserweiterung beiträgt.

So visualisiert sich die Nouveau Spirituality auch als ein Cross-over unterschiedlicher Symboliken. Aus Gegenständen wie Kristallen, Kerzen, Tarotkarten, Floralem, aber auch Motiven wie Yoga-Asanas und Kosmischem entstehen fantastische, somnambule Composings. Die typische Farbwelt liegt zwischen Bordeauxrot und Lila, mit zahlreichen Chrom- sowie fluoreszierenden und Neoneffekten. Die „Witch“, als „moderne Hexe“ steht dabei als bekannteste Figur der Nouveau Spirituality – für einen neuen Feminismus. Hexenmeister und Exorzisten besetzen z. B. männliche Rollen. Ironisch, aber gekonnt, tauchen selbst bei Markenartikeln Kultgegenstände des Übersinnlichen und Okkulten zwischen Astrologie und Wahrsagerei in den Bildwelten auf.

Bildtrend Nouveau Spirituality

Räumliches Gestalten mit 3 D-Effekten – und die Lust am Experimentieren

Zunächst in der Illustration eingesetzt, jetzt aber zunehmend auch im Branding und Corporate Design spielt das Dreidimensionale eine immer größere Bedeutung. Den Trend nach mehr Tiefe und Haptik ermöglichen Programme wie:

  • Cinema 4 D (für Animationen und Filme genutzt)
  • Adobe After Effects (für Compositing und Animationen)
  • Adobe Dimension (3 D-Rendering, fotobasierter Mock-up-Editor)
  • Vectary (3 D-Modeling, Freeware)
  • Sketchfab (umfangreicher 3 D-Stock mit Hintergrundfonds über Browser)
  • Three.js (3 D-Grafiken über Browser)
  • WebGL (3 D-Grafiken über Browser)

In Kombination mit Licht und Schatten und grafischen Effekten wie Verläufen, Spiegelungen oder Texturen lässt sich so ein futuristisches Design kreieren. Der Trend verändert sich zurzeit von einer perfektionistischen, hochglänzenden 3 D-Ästhetik zu einer mit mehr Brüchen und Texturen. Auch mit den Malwerkzeugen und Effekten (z. B. Weichzeichnen oder Verflüssigen) von Illustrations-Apps, wie etwa Procreate, die man vor allem auf dem iPad sehr gut nutzen kann, lässt sich dreidimensional Wirkendes wunderbar erzeugen.

Gestalter, denen weniger ein Learning-by-doing, sondern mehr ein strukturiertes Lernen liegt, finden dort auch hilfreiche Tutorials, wie z. B. 3dfordesigners (für Cinema 4 D) und für das Programm blender (Open Source).

Eine grafisch opulente und bewegte und Portfolio-Site mit vielen 3 D-Effekten bietet das Studio Bus.Group

Professionelle 3 D-Models finden Sie bei turbosquid.com

Bildtrend 3d-Effekte

Auswirkungsfotografie

Die Bildsprache wird insgesamt ehrlicher, offener und überzeugender. Das wird dadurch begünstigt, dass jeder Amateur (also auch fotografische Laien) mit seinem Smartphone zufällig zum entscheidenden Moment an Ort und Stelle sein kann: ob bei Umweltkatastrophen, Demonstrationen, Krawallen oder tragischen Unfällen. Besondere Ereignisse, die früher von Berufsfotografen festgehalten und durch etablierte Medien publiziert wurden, werden jetzt mit dem Smartphone eingefangen und unmittelbar auf Social Media-Kanälen veröffentlicht.

Aktivismus und globale Bewegungen

Der weltweite Aktivismus gegen Umweltzerstörung und negative Auswirkungen des Turbo-Kapitalismus sind aktuell gefragte Bildthemen. Aber auch die Darstellung des gesellschaftlichen Wandels durch Migration, kulturelle Vielfalt sowie Themen wie Gleichberechtigung und Feminismus gewinnen weiter an Bedeutung.

People-Fotografie

In der People-Fotografie sind weiterhin authentische, glaubwürdige Menschen mit Persönlichkeit gefragt, die auch unsere Freunde und Bekannte sein könnten: Eben keine künstlich wirkenden Models und Beauty’s ( „#Nodels“ für „No Models“). Beliebt sind Rebellen und Freaks aller Art (#Hipster): individuelle Typen mit Tattoos, ausgefallenen Frisuren und weiterhin Männer mit Bärten in allen Längen. Weibliche Models dürfen gerne auch älter sein: eigene Charaktere, auch mit Falten oder weiblichen Formen – und kämpferisch für ihre Ziele einstehend. Da kulturelle Vielfalt ein Megatrend ist, tauchen zudem Vertreter vieler (wie nicht eurasischer) Ethnien immer häufiger auf.

Outdoor, Natur und Camping

Outdoor-Motive kommen bei den Betrachtern immer gut an. Das stärker gewordene Bedürfnis urban lebender Menschen, aus der Enge der eigenen Wohnung auszubrechen und das Leben stärker in die Natur zu verlagern, beeinflusst diese Präferenz sicherlich. Deshalb sind gerade auch Bilder von Reisen sehr beliebt, ob in heimische oder weiter entfernte Gegenden, oder auch ans Meer oder in die Berge. Reise-Motive tauchen in den Sozialen Medien überall und oft auf und werden stets gern betrachtet.

Technik, Science-Fiction und Fantasy

Spannende Geschichten, das große, dunkle Unbekannte, utopische Zukunftsvisionen, aber auch der Dualismus von Fabelwesen und dann wieder die Ästhetik der digitalen Welt faszinieren die Betrachter immer wieder.

Beliebte Bildthemen sind hier beispielsweise die Technik im Allgemeinen sowie Roboter, Virtual Reality, Utopia und Tempo im Detail. Das Experimentieren mit neuen Techniken fördert die Entwicklung neuer komplexer Motive.

Science-Fiction-Filme und -Bücher bleiben weiterhin Ideengeber für Träume und Versionen neuer Bildwelten, wie z. B. der unendliche Weltraum, fremde Galaxien und Planeten wie „unsere“ Sonne. Aber auch Astrologisches bleibt gefragt.

Beeinflusst durch Fernsehserien und Computerspiele im Fantasy-Genre gewinnen überdies Fabelwesen und Märchensymbole/-motive an Bedeutung.

Ausdruckslose Fotografie (Deadpan)

Auch die Still-Fotografie wird deutlich beeinflusst durch Trends in Social Media. Denn was wird nicht alles mit dem Smartphone fotografiert, mit Filter-Apps schnell bearbeitet und unmittelbar online gestellt? Mehr oder weniger appetitlich dargebotene Gerichte, Getränke oder nostalgische Gegenstände (z. B. auf Flohmärkten), verwitterte Schilder und Gebäudeteile in der Stadt oder auf dem Land. All diese Motive bebildern mehr oder weniger „unser“ Leben und jeder kann sie mit seinem Smartphone schnell und einfach festhalten sowie online stellen.

Neuer Minimalismus

Bei gegenstandslosen Abbildungen „verflüssigt“ sich der flache, zweidimensionale Look des Minimalismus. Weichgezeichnete Formen sowie Neonkreise mit warmen, lebendigen Farben sind jetzt mehr gefragt. Weitere abstrakte, ungegenständliche Motive sind:

  • Komplexe, geometrische Muster aus der Mathematik (Arabesque) oder Spiritualität (wie Mandalas)
  • Strukturen wie Marmor und Achat
  • Neonkreise
  • Holografisches und eine changierend schimmernde Stofflichkeit

Filter versus Natürlichkeit

Um Motiven eine stärkere Wirkung zu verleihen, bieten zahlreiche Filter-Apps und das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop verlockende und schnell anzuwendende Kunst-, Mal-, Stilisierungs-, Strukturierungs-, Verzerrungs- und Zeichenfilter. Das nutzen besonders viele User auf den Social Media-Kanälen, um damit ihre Motive „aufzupeppen“. Dies gilt jedoch nicht als besonders kreativ. Nun wird deshalb wieder eher das natürliche, unbearbeitete und „ehrliche“ Bild geschätzt.

Effekte wie Glitches, Doppelbelichtungen, Duotonen

Es gibt weder Verbote noch Rezepte, wie sich ein attraktives Bild erzielen lässt. Manchmal sind Experimente hilfreich, und durch Zufall gelingt ein verblüffendes, ungewöhnliches und schönes Ergebnis. Zu den Effekten gehören z. B. Glitches: So wurde das Rauschen beim Analogfernsehen bezeichnet – und jetzt im digitalen Zeitalter die Pixelfehler auf PC- und bei TV-Flachbildschirmen. Der sogenannte „Glitch“ mag uns im Alltag wie ein Fehler und unschön erscheinen, kann jedoch als Bildlook interessant und cool daherkommen.

Auch werden mit Doppelbelichtungen spannende Resultate erzielt. Ein Mittel, das schon früher bei der Fotografie mit Filmen beliebt war.

Der Duplex- oder Duotonen-Effekt ist schon sehr alt und wurde in Zeiten geschätzt, als Vierfarbendruck extrem teuer war, und man mit nur zwei Farben einen starken Ausdruck erzielen konnte.

Coloring

Das kreative Experimentieren mit unterschiedlichen Filtern und Effekten fördert den Trend zu farbenfrohen, gesättigten Motiven. Schlicht und viel Weißraum waren gestern! Satte Farben fördern die ausdrucksstarke Wirkung von Bildern. Nachdem lange eine „neue Leichtigkeit“ mit hellen und gedeckten Tönen, bzw. Vintage-Filtern, gefragt war, sind jetzt wieder kräftige Farben beliebt: ob als monochrome Flächen, gesättigte Bilder – oder in einzigartigen Kontrasten zueinander.

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